NOVEMBER 1918 * 1989 - Revolution in Deutschland

ist der Titel eines in kollektiver Autorenschaft erstellten Theaterstücks des Theaters der Klänge über die deutsche Revolution von 1918 im Vergleich mit den Vorgängen in der DDR 1989.
Revolution - ein großes Thema, welches 1989 plötzlich miterlebbar wurde. Im Gegensatz zu den Ereignissen in der DDR 1989, ist die Revolution von 1918 in Deutschland in Vergessenheit geraten.
Das Theater der Klänge verglich 1991 die Verläufe der beiden Revolutionen miteinander in einer großen Theatercollage in vielen unterschiedlichsten Szenen, die immer wieder die einzelnen Phasen der Revolution von 1918 denen von 1989 gegenüberstellte.
Der historische Abriß von NOVEMBER beschäftigt sich dabei mit den Ereignissen von November 1917 (Revolution in Rußland) bis Frühjahr 1919 (Nationalversammlung in Weimar) genauso, wie mit dem Zeitabschnitt Mai 1989 (Abbau der ungarischen Grenzanlagen) bis März 1990 (Neuwahlen zur Volkskammer der DDR).
Dahinter stand immer wieder die Frage:
Was waren die Utopien, die Chancen der Revolutionäre und was wurde daraus ?
NOVEMBER ist ein dokumentarisches Theaterstück, welches in Form einer großen revuehaften Collage auf vielfältigste Weise eine bewußte Anlehnung an das dokumentarische Theater der zwanziger Jahre versucht.
Schauspiel, Allegorie, Farce, Maskenimprovisation, Pantomime und Puppenspiel stehen dabei simultan Tanz und (Meyerholdscher) Biomechanik gegenüber. Dies eingebettet in eine live-elektronische Musik, welche von zwei Schlagzeugern gesteuert wird. Dazu Dokumentarfilmcollagen und Diaprojektionen. Das Ganze fand in einem umgestaltbaren Spielgerüst mit beweglichen Leinwänden statt. Das international besetzte Ensemble des Theaters der Klänge wurde darin zu einer modernen Komödiantentruppe, welche ihre Sicht der Vorgänge in einfachen, klar verständlichen Bildern und Spielszenen darstellt.

NOVEMBER war gleichzeitig der erste Versuch des Theaters der Klänge über eine selbstgewählte politische Thematik in kollektiver Autorenschaft ein Theaterstück zu erstellen. Die Erfahrungen der vorangegangenen Produktionen flossen dabei ein und versetzten das Ensemble des Theaters der Klänge in die Lage, zu jedem darzustellenden Sachverhalt die adäquateste theatralische Form zu suchen, die für die jeweilige Aussage das treffendste Bild lieferte.
Die daraus resultierende Form einer revuehaften Collage erwies sich aber auch gleichzeitig als einzige mögliche Form einer solchen Herangegehensweise an Theater.
Dies sollte nicht der endgültige Stil des Theaters der Klänge werden, aus welchem Grund eine erneute Erforschung von anders gearteten Theateransätzen notwendig wurde.
NOVEMBER entstand 1991 als erste Koproduktion mit dem Bauhaus Dessau und wurde sowohl in Düsseldorf, als auch in Dessau insgesamt 19 mal aufgeführt. Auch diese Produktion konnte wegen ihrer Größe, aber auch wegen mangelnder Nachfrage bei Gastspielveranstaltern nicht ins Repertoire aufgenommen werden.

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