Trias

Das triadische Ballett von Oskar Schlemmer ist sein berühmtestes Bühnenwerk und das, welches am meisten mit der Bauhausbühne verbunden wird.

So wenig es in den zwanziger Jahren zu sehen war, so sehr verbindet man heute die Rekonstruktionen und Neukreationen der sechziger und siebziger Jahre mit diesem Ballett. Leider hat es bis dato nur zwei solcher Versuche gegeben, die beide heute auch schon wieder historisch sind.

Anstelle einer starren eins zu eins Kostümrekreation werden die Kostüme so interpretiert, wie Schlemmer sie einfach und ursprünglich als Erweiterung von Ballettkostümen und Bühnenfiguren (auch des Puppentheaters) entwickelt hatte. Anstelle von automatisierten, starren entmenschlichten Figurinen zu einer mechanisierten Musik thematisiert TRIAS das Ausbrechen, die Explosion und Freude der körperlich, musikalischen Aktion im Musik- und Tanztheater. Anstelle des Zelebrierens hoher Bauhauskunst, betont TRIAS das clowneske und karnevalistische in Oskar Schlemmers Zugang zur Bühne.

TRIAS vom THEATER DER KLÄNGE wagt 2014/15 erstmals seit fast 40 Jahren und über 90 Jahre nach seiner Erstaufführung eine Neuinterpretation mit den tänzerischen- und musikalischen Möglichkeiten des einundzwanzigsten Jahrhunderts.

Dabei will TRIAS nicht mehr oder weniger als das Erbe der klassischen Moderne, aber auch den Geist der „wilden, befreiten und fröhlich feiernden“ zwanziger Jahre wieder beleben und mit heutigen körperlichen und musikalischen Techniken, wie heutige unbändige Tanz- und Musizierlust erneut zu einem (Bauhaus-) Bühnenfest werden zu lassen! Das triadische Ballett war seinerzeit ein Gegenentwurf zum expressionistischen, seinerzeit in Deutschland modernen Tanz. TRIAS versteht sich durchaus als Gegenentwurf zu vielen derzeit aktuell bestimmenden Formen des zeitgenössischen Tanzes unter Verwendung zeitgenössischen Tanz- und Musikvokabulars in anderer Form.



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