MEGALOPOLIS


MEGALOPOLIS?
Abgesänge auf die großen Städte

10 Autoren aus den 10 größten Städten der Welt schrieben auf Bitten des Theaters der Klänge jeweils einen Liedtext auf die Entwicklung ihrer Stadt zu einer Megalopolis (Städte mit über 10 Millionen Einwohnern).
Diese 10 Texte - verfasst in der jeweiligen Landessprache - waren Libretti für "Liedkompositionen".
In Zusammenarbeit der Komponisten Thomas Neuhaus und Jörg Lensing, sowie dem Schauspieler Clemente Fernandez und der Sängerin Birgit Wegemann entstanden Vertonungen dieser "Lieder". Dabei nutzten die Interpreten ihre stimmlichen Qualitäten zur Interpretation der jeweiligen Texte.
Beide oralen Interpretationen waren klangliches Ausgangsmaterial für eine elektronisch-klangliche Weiterverarbeitung. Die Mischung aus Direktstimme und elektronischer Weiterverarbeitung ergab die eigentliche Liedkomposition. Instrumentiert wurden diese "Gesänge" jeweils mit einem Soundscape (Klanglandschaft) der jeweils besungenen Stadt.
Interessant für die weitere interaktive und intermediale Arbeit im Theater der Klänge und erstmals seit "Figur und Klang im Raum" weitergeführt, war der Ansatz der gestischen Steuerbarkeit der Stimmklangverformungen durch die Interpreten selbst: ?Mit Hilfe eines kamerabasierten "Trackingsystems" konnten die Körper- und Raumbewegungen der Performer in Steuerdaten für die elektronische Transformation der Stimmen umgesetzt werden. Die Interpreten wurden somit nicht nur durch ihr stimmliches Vermögen zu akustischen Sprachrohren der Texte, sondern ebenso durch ihre Aktion - oder die Aktion von Tänzern - Interpreten ihrer eigenen Stimmklanglichkeit.
Die gesamte live erzeugte Musik war Grundlage von insgesamt 10 Tänzen, welche zum Thema vom Gast-Choreographen Carlos Cortizo choreografiert wurden. Dazu tanzten 7 Tänzer (3 männliche, 4 weibliche) jeweils in Soli, Duetten, Trios und Quartetten. Auf diese Weise entstand erstmalig im Theater der Klänge eine unverkabelte tänzerisch-musikalische Interaktion, welche in den Folgejahren ausgebaut und weiterentwickelt wurde.

Das Thema war und ist brandaktuell. Die zehn größten Städte des Jahres 2000 sind aktuell zum Teil schon von damals noch nicht so großen Städten im Wachstum überholt worden.
MEGALOPOLIS war in seiner elektronisch-interaktiven Arbeit Anknüpfungsproduktion an die 1993er Entwicklung von "Figur und Klang im Raum" und Ausgangspunkt für die wesentlich interaktiveren, intermedialen Folge-Produktionen "Modul|a|t|o|r", "HOEReographien", "HOEReographien SUITE" und zuletzt "SUITE intermediale".

Der Soundtrack und die Texte zum Stück wurden nach Abschluß der Aufführungsserie zum gleichnamigen Hörbuch gemacht, welches 2003 im HörZeichen Verlag erschien. Dieses Hörbuch wurde 2004 in die Hörbuchbestenliste des hr2 gewählt.

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